Informationstechnologie im KMU
  • Individuelle Beratung
  • Über Blog und Author
  • Kontakt

Eine neue IT-Lösung designen

Eine neue IT-Lösung designen

Wie Sie beim Design einer neuen IT-Lösung am besten vorgehen: Definition des Funktionsumfangs, User-Interface, Architektur usw.

Wann braucht es ein IT-Lösungs-Design?

Immer dann, wenn Sie eine IT-Lösung erst entwickeln müssen, dann braucht es eine Design-Phase im IT-Projekt:

  • Die Software bzw. IT-Lösung ist noch nicht am Markt vorhanden
  • Die IT-Lösung wurde noch nirgendwo implementiert

Für bereits vorhandene IT-Lösungen wurde das Design bereits erledigt, womit nur die Details der Implementierung in Ihrem Unternehmen geklärt werden müssen. Das passiert in der Feinspezifikationsphase mit dem Lieferanten, welches ein Pflichtenheft als Ergebnis hat.

Wie läuft die Design-Phase ab?

Der Einsatz agiler Methoden hat sich für Entwicklungsprojekte bewährt, denn damit können Sie besser mit unkonkreten bzw. „beweglichen“ Zielen umgehen:

  • Die Arbeit wird in Sprints (gleichbleibende Zeiträume von z.B. 2 Wochen) organisiert
  • Nur für den jeweils nächsten Sprint werden Inhalt und Ziele konkretisiert
  • Das Sprint-Team ist möglichst multidisziplinär zusammengesetzt (Product Owner, Anwender, Entwickler, Analytiker, Tester, Teamleader) und ist Vollzeit für das Entwicklungsprojekt tätig
  • Jeder Sprint muss ein brauchbares Ergebnis abliefern, womit theoretisch die Arbeit nach jedem Sprint vom Auftraggeber abgebrochen werden könnte.

Die agilen Methoden Design Sprint und Scrum eignen sich für Entwicklungsprojekte bestens.

Vollständig agile Entwicklung

Agile Lösungsentwicklung

Bei vollständig agilen Projekten passiert Design und Entwicklung der Lösung durch das gleiche Team:

  • In den ersten Sprints wird das grundlegende Design entwickelt und später parallel zur Programmierung weiterentwickelt
  • Das Entwicklungsteam muss alle Disziplinen für Design und Programmierung abdecken
  • Ggf. ist eine Aufteilung der IT-Lösung notwendig, um ein Entwicklungsteam nicht zu groß werden zu lassen (max. 9 Mitglieder, siehe Projekt-Team)
  • Alle an der Entwicklung Beteiligen sind von Anfang bis Ende involviert, womit ein besseres Produkt entsteht
  • Diese Vorgangsweise ist etwas weniger zeiteffizient, weil immer alle Teammitglieder eingebunden sind. Anderseits werden Fehler und Missverständnisse schneller entdeckt, was wiederum Zeit spart.

Hybride Vorgangsweise

Hybrides Projekt mit Design und Entwicklungsphasen

Hier werden sequentielle und agile Vorgehensweise vermischt:

  • Das Design und die Programmierung erfolgen durch verschiedene Teams und hintereinander in jeder Entwicklungsphase.
  • Im Design-Team finden sich möglichst viele Vertreter des Auftraggebers (Anwender, IT, IT-Security- und Datenschutz-Beauftragte etc.) sowie zumindest eine Person, welche auch dem Programmier-Team angehört.
  • Die Entwicklung/Programmierung kann an Softwareentwicklungsunternehmen und ggf. mehrere Entwicklungsteams vergeben werden.
  • Möglichst das ganze Design-Team sollte bei den Ergebnisdemonstrationen der Programmier-Sprints teilnehmen, damit Missverständnisse aufgedeckt werden können.
  • Diese Vorgangsweise ermöglicht kleinere Teams und reduziert den Zeitaufwand für die eingebundenen Personen.
  • Nachteilig ist, dass Klärungen zum Design in der Programmierphase umständlicher sind, da das Design-Team involviert werden muss.

Agile Prinzipien

Folgende Prinzipien sind von Scrum abgeleitet und sollten in agilen und hybriden Projekten beherzigt werden:

  • Teilprodukte schaffen: die komplette Lösung in Teilprodukte zerlegen
  • Jedes Teilprodukt ist brauchbar: jede Iteration (jeder Sprint) liefert für die Anwender brauchbare Ergebnisse.
  • Die Teilprodukte sind erweiterbar: passende Technologien einsetzen um die Teilprodukte mit wenig Overhead erweitert zu können.
  • Kurze Entwicklungszyklen: Eine Iteration (ein Zyklus zur Erstellung eines Teilprodukts) sollte max. 1 Monat dauern.
  • Veränderung begrüßen: Änderung und Feedback annehmen, die Realität akzeptieren.
  • Disziplin: Genaue Planung der Iterationen, keine Änderungen des Planes während der Abarbeitung der Iteration
  • Eigenverantwortung: Mitarbeiter suchen sich einen neuen Task aus dem aktuellen Iteration-Scope, wenn sie mit einem anderen fertig sind. Jeder Mitarbeiter hilft mit, das Ziel der Iteration zu erreichen.
  • Direkte Zusammenarbeit und Kommunikation: Anwender sind direkt am Entwicklungsprozess beteiligt und Teil des Projekt-Teams. Entwickler sprechen direkt mit den Anwendern.
  • Nachhaltiger Projektfortschritt: das Projekt-Team soll dauerhaft gute Ergebnisse liefern, womit Dauer-Überlastung vermieden werden muss.
  • Einfachheit bevorzugen: einfache Lösungen bevorzugen, komplizierte Anforderungen hinterfragen.
  • Selbstorganisation des Teams: Das Team soll alle notwendigen Entscheidungen selbst treffen können.
  • Kontinuierliche Verbesserung: In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.

Was muss in der Design-Phase definiert werden?

In der Design-Phase werden die wesentlichen Eckpunkte der IT-Lösung definiert, z.B.:

  • Ziele und Zielgruppe
    • Was soll mit der IT-Lösung erreicht werden?
    • Was ist der Nutzen?
    • Wer sind die Anwender?
  • Funktionalität und Eigenschaften
    • Anwendungsfälle
      • Use Cases
      • Storyboards
    • Welche Funktionen muss die IT-Lösung bieten?
    • Welche Metriken muss die IT-Lösung erfüllen?
      • Anzahl der Benutzer (gleichzeitig, absolut)
      • Mindest-Verfügbarkeit der IT-Lösung (max. Ausfallzeit)
      • Zu verwaltende Datenmenge, Datenwachstum über die Zeit
      • Reaktionsgeschwindigkeit und Performance
    • User-Interface: Wie präsentiert sich die IT-Lösung gegenüber dem Nutzer und wie kann diese bedient werden?
      • Grundlegendes UI-Design (Optik, durchgängige Prinzipien der Bedienung)UI-Struktur der IT-Lösung (Menüs)
      • Bildschirm-Masken (Mockups)
      • Abdeckung spezieller Anforderungen (z.B. Sehbehinderung, Behinderung in der Bedienung der Tastatur oder des Touchscreens)
    • Zu erfüllende Standards und Normen
  • Architektur und Technologie
    • Wie sieht der technologische Unterbau aus?
      • Plattform, grundlegende Architektur
      • Programmiersprachen, Frameworks
      • Genutzte Dienste
      • Hardware-Anforderungen
      • Redundanz, Verfügbarkeitskonzept
    • Datenverwaltung und Schnittstellen
      • Datenstruktur
      • Schnittstellen zu anderen Systemen
    • Welche Maßnahmen für IT-Sicherheit und Datenschutz sind zu erfüllen?
      • Zugriffsschutz
      • Datenschutz (Verschlüsselung)
      • Berechtigungskonzept, Mandantentrennung
      • Datensparsamkeit (DSGVO)
      • Unterstützung für Berichte, Datenauskünfte und Löschungen für persönliche Daten
  • Betrieb, Support, Dokumentation
    • Wie erfolgt der Betrieb der IT-Lösung?
      • Überwachung der IT-Lösung (Monitoring)
      • Administration
      • Support-Konzept (Helpdesk; Update-Entwicklung, Auslieferung und Installation)
      • Backup und Restore der Daten
      • IT-Security-Konzept für die Lösung
      • Datenschutz-Konzept für die Lösung
    • Welche Dokumentation muss für die IT-Lösung erstellt werden?
      • User Manual
      • Administration Manual
      • Anforderungsdokumentation
      • Testdokumentation
      • Dokumentation zur Erfüllung geforderter Normen und Richtlinien

Teilen mit:

  • Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
  • Klicken Sie, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X

Gefällt mir:

Gefällt mir Lade …
Vorheriger BeitragDigitale TransformationCloudNächster Beitrag Die Wirtschaftlichkeit eines IT-ProjektsGeld wächst

Weitere Artikel

  • Freie Software (Open Source) im Unternehmen einsetzen
  • Eine neue IT-Lösung designen
  • Requirements Engineering
  • Lastenheft – Anforderungskatalog
  • Software entwickeln, Customizing

Kategorien

  • Generische Lösungen
  • Allgemeines
  • Analyse
  • Planung von IT-Projekten
  • Spezifische Produkte
  • Anforderungsdefinition
  • Beschaffung
  • Feinspezifikation
  • Entwicklung, Customizing
  • Fragen&Antworten
  • Test/Abnahme
  • Schulung/Go-Live
  • Der IT-Betrieb
  • Zusammenarbeit

Schlagwörter

agiles Projektmanagement backup Berichte BI big data build cloud cloud-computing Cloud-Service cloud-services cloud backup cloud computing collaboration desaster recovery digitale transformation digital transformation disaster recovery DSGVO ERP Feinkonzept industrie 4.0 IT-Seccrity IT-Training kmu software vergleich Kundenportal lessons learned office office-software Office365 office365 use cases projektabschluss Projektstruktur Ressourcenplanung restore risiko sicherheit sicherheitskonzept sicherung software cloud software vergleich Team-Software Training Warenwirtschaft Website zusammenarbeit
Impressum und Datenschutz

Kategorien

  • Generische Lösungen
  • Allgemeines
  • Analyse
  • Planung von IT-Projekten
  • Spezifische Produkte
  • Anforderungsdefinition
  • Beschaffung
  • Feinspezifikation
  • Entwicklung, Customizing
  • Fragen&Antworten
  • Test/Abnahme
  • Schulung/Go-Live
  • Der IT-Betrieb
  • Zusammenarbeit
Cookie-Zustimmung verwalten
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Unsere Datenschutzerklärung
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten Sie {vendor_count} Lieferanten Lesen Sie mehr über diese Zwecke
Einstellungen
{title} {title} {title}
%d